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Über Gary Keller
Gary Keller (Jahrgang 1957) ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Investor und Autor. Vor The ONE Thing hatte er bereits einige Bücher zum Thema Immobilien geschrieben. The ONE Thing ist sein erstes und bisher einziges Buch für ein breites Publikum.
Zu Beginn seiner Unternehmerkarriere war Keller noch davon überzeugt, dass es notwendig sei, bis zur Erschöpfung und an mehreren Fronten gleichzeitig zu arbeiten. Doch anstatt erfolgreich zu werden, wurde er krank und musste sich zurücknehmen.
Ironischerweise stellte sich gerade dadurch nachhaltiger Erfolg ein. Also hat Gary Keller seine Meinung über die Ursache von außergewöhnlichem Erfolg geändert. Was er jetzt für richtig hält, erklärt er in The ONE Thing.
The ONE Thing handelt von Produktivität, Zeit- und Selbstmanagement. Das Buch stand zeitweise auf dem ersten Platz mehrerer Besteller Listen (New York Times, Wall Street Journal, usw.)
Zusammenfassung The ONE Thing
Die überraschend einfache Wahrheit über außergewöhnlichen Erfolg.
Überstunden zu leisten, so Keller, ist weder tugendhaft noch gesund. Workaholics werden nicht wegen, sondern höchstens trotz ihres übertriebenen Arbeitspensums erfolgreich.
Überstunden sind vergeudete Zeit, denn außergewöhnlicher Erfolg gründet sich nicht auf den vielen Dingen, die man tut, sondern auf den wenigen Dingen, die man außergewöhnlich gut macht. (Die Strategie, die in The ONE Thing präsentiert wird, sorgt dafür, dass wir in unserer wichtigsten Tätigkeit immer besser werden.)
Das Besondere an The ONE Thing ist, dass es sich nicht um eine Sammlung einzelner Taktiken handelt, aus denen man sich in Rosinenpicker-Manier bedienen kann, sondern um eine einzige in sich stimmige Strategie.
Bevor man jedoch eine neue Strategie in sein Leben integrieren kann, muss man Platz schaffen. Das nimmt Keller gleich zu Beginn des Buches in Angriff, indem er sechs Erfolgs-Mythen präsentiert, von denen sich die Leser trennen sollten:
Mythos #1: Alle Aufgaben sind gleich wichtig!
Würden alle Aufgaben in gleicher Weise zum Erfolg beitragen, dann müssten diejenigen, die am aktivsten und geschäftigsten sind, immer am erfolgreichsten sein; sind sie aber nicht. Aufgaben sind nämlich unterschiedlich wichtig. Es gibt sogar Aktivitäten, die den Erfolg eher behindern, als ihm zu nützen.
So gut wie alle außergewöhnlich erfolgreichen Menschen haben klare Prioritäten anstelle einer ellenlangen To-do-Liste. Sie beschäftigen sich bevorzugt mit denjenigen Dingen, die wirklich wichtig sind und die sie außergewöhnlich gut beherrschen.
Mythos #2: Multitasking führt zum Erfolg!
Multitasking ist nicht etwa der Schlüssel zum Erfolg, sondern ein Erfolgs-Verhinderer!
»Multitasker sind in allem schlecht!«
Forscher haben herausgefunden, dass Personen, die Multitasking betreiben, im Durchschnitt 28 % länger für Aufgaben brauchen, als Personen, die kein Multitasking betreiben.
Dass Multitasking nicht funktioniert, liegt daran, dass das menschliche Bewusstsein unteilbar ist. Anstatt mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten, wechseln wir schnell zwischen den Aufgaben hin und her. Dadurch werden wir ausgebremst, denn erstens verlieren wir bei jedem Aufgabenwechsel Zeit und zweitens bleiben wir nie lange genug bei einer Aufgabe, um einen Zustand höchster Konzentration und Produktivität erreichen zu können.
Mythos #3: Erfolg braucht Disziplin!
Sich zu disziplinieren bedeutet, sich bewusst zu einer wichtigen Tätigkeit zu zwingen, obwohl andere Tätigkeiten eine höhere Anziehungskraft haben. Dauerhaft gegen die natürlichen Kräfte zu arbeiten, ist anstrengend – niemand hält das durch.
»Erfolg braucht keine Disziplin, sondern Gewohnheiten!«
Man muss dafür sorgen, dass wichtige Tätigkeiten zu Gewohnheiten werden. Dies erreicht man, indem man die entsprechenden Tätigkeiten eine Weile lang regelmäßig im immer gleichen Kontext durchführt. Am Anfang braucht man dafür tatsächlich Disziplin, aber später nicht mehr.
Mythos #4: Willenskraft ist immer verfügbar!
Wir brauchen Willenskraft, um Dinge »einfach so« zu tun, d. h. ohne äußeren Druck oder die Aussicht auf eine sofortige Belohnung. Wer erfolgreich sein möchte, braucht hin und wieder Willenskraft.
Die Willenskraftforschung hat gezeigt, dass unsere Willenskraft Schwankungen unterliegt:
- Morgens ist sie stärker als abends.
- Bei moderatem Blutzuckerspiegel ist sie stärker als bei niedrigem.
- Wenn man sie gebraucht, wird sie schwächer, bis sie wieder regeneriert wird (im Schlaf).
Das Geheimnis des Erfolges besteht darin, diejenigen wichtigen Aufgaben, die vergleichsweise viel Willenskraft erfordern, zu einem Zeitpunkt zu erledigen, wenn am meisten Willenskraft vorhanden ist: am Vormittag.
Mythos #5: Work-Life-Balance ist eine gute Idee!
Den Begriff Work-Life-Balance gibt es erst seit Anfang der 1980er Jahre. Salopp gesagt, besteht das Ziel von Work-Life-Balance darin, immer genug Zeit für alles zu haben. Gary Keller hält das für unrealistisch.
»Wenn man sich auf wichtige Projekte konzentriert, dann leidet das andere zwangsläufig.«
Anstatt Beruf und Privatleben auszubalancieren, sollte man nur das Privatleben ausbalancieren.
Keller schreibt, dass wir mit fünf Bällen jonglieren, die für Arbeit, Familie, Gesundheit, Beziehungen und Rechtschaffenheit stehen. Man muss wissen, dass Arbeit ein Gummiball ist, während die vier anderen Bälle aus Glas bestehen. Diese Bälle dürfen niemals auf den Boden fallen, aber für den Ball aus Gummi gilt das nicht: Wenn dieser Ball auf den Boden fällt, springt er unbeschadet wieder nach oben.
Mythos #6: Große Ziele sind schlecht!
Viele Menschen glauben, große Ziele würden das Leben verschlechtern. Keller spricht von einer »Megaphobie«, der irrationalen Angst vor dem Großen. Natürlich gibt es große Ziele, die schlecht sind, aber auf kleine Ziele trifft das doch genauso zu. Es ist nicht die Größe, die ein Ziel gut oder schlecht macht.
Da unser persönliches Wachstum von der Größe unserer Ziele abhängt, sind große Ziele besser als kleine Ziele (Keller bezieht sich auf das Dynamische Selbstbild von Carol Dweck). Nur mit großen Zielen schöpfen wir unser volles Potenzial aus.
Ziele erreicht man durch Aktion, und der Aktion geht Denken voraus. Wer große Ziele erreichen möchte, braucht völlig andere Gedanken, als jemand, der mit kleinen Zielen zufrieden ist.
Gedanken, die zu kleinen Zielen führen, findet man an jeder Ecke; Gedanken, die zu großen Zielen führen, sind rar. Trotzdem muss man das Rad nicht neu erfinden. Keller rät dazu, besonders erfolgreiche Menschen zu studieren, zum Beispiel, indem man ihre Biografien liest oder sich direkt mit ihnen austauscht.
»Diejenigen, die verrückt genug sind, zu glauben, dass sie die Welt verändern können, sind diejenigen, die das tatsächlich schaffen.« (Steve Jobs)
Wichtig ist, dass man keine Angst vor dem Scheitern hat. Hin und wieder zu scheitern, gehört zum Fortschritt mit dazu. In Wahrheit macht derjenige etwas falsch, der nie scheitert.
Der einfache Weg zur Produktivität
Die The ONE Thing-Strategie basiert auf dem Dominoeffekt, der 10.000 Stunden-Regel, Fokusfragen und Sinn/Bestimmung.
Der Dominoeffekt
Was wir heute tun, wird uns morgen entweder helfen oder uns behindern. Wenn wir heute das Richtige tun, dann werden wir morgen von einer höheren Plattform aus starten. Und immer so weiter.
»Erfolg baut (sequenziell) auf Erfolg auf!«
Tue jeden Tag das Richtige und höre niemals damit auf!
Die 10.000-Stunden-Regel
Die The ONE Thing-Strategie basiert auf Studienergebnissen des schwedischen Psychologen K Anders Ericsson, die der Autor Malcom Gladwell in Form der sogenannten 10.000-Stunden-Regel berühmt gemacht hat: Herausragende Fähigkeiten sind immer das Ergebnis intensiven Übens (Deliberate Practice). Die besten Performer haben mindestens 10.000 Stunden lang geübt. Es gibt kein Talent!
»Menschen werden in der Öffentlichkeit für das belohnt, was sie jahrelang im Stillen geübt haben.« (Anthony Robbins)
Gehe möglichst jeden Tag etwa vier Stunden lang deiner wichtigsten schöpferischen Tätigkeit nach und du wirst zwangsläufig richtig gut darin werden!
Fokusfragen
Es ist nicht immer einfach zu erkennen, welches die eine Tätigkeit ist, der man intensiv nachgehen sollte. Darum führt Gary Keller die sogenannte Fokusfrage ins Feld.
Gute Fragen zu stellen, so Keller, sei wichtiger, als gute Antworten zu haben. Ersteres sei nämlich weit schwieriger und außerdem würden sich gute Antworten meist von selbst ergeben, sobald eine wirklich gute Frage formuliert ist.
Die beste aller Fragen lautet:
»Welche ist die eine Sache, die ich jetzt tun kann, damit alles Zukünftige einfach oder sogar überflüssig wird?«
Die Antwort sollte spezifisch sein und zu einem großen Ziel führen. Die ersten Antworten, die uns in den Sinn kommen, müssen daher meist verworfen werden, da es sich um gewöhnliche Antworten handelt, die zu kleinen Zielen führen.
»Die meisten Menschen hören auf, die Nadel im Heuhaufen zu suchen, sobald sie eine Nadel gefunden haben. Das Geheimnis besteht aber darin, weiterzusuchen, denn im Heuhaufen gibt es noch sehr viel bessere Nadeln.« (Albert Einstein)
Sinn/Bestimmung
Produktivität entsteht, indem man möglichst oft die richtigen Prioritäten setzt. Dies kann nur dann gelingen, wenn das Ziel, der eigenen Bestimmung entspricht; wenn man es also für bedeutsam hält. Wer nur des Geldes wegen arbeitet, kann nicht dauerhaft produktiv sein.
Außerdem ist es natürlich wichtig, Spaß an der Arbeit zu haben. Wer verbissen arbeitet, kommt nicht besonders weit.
Die The ONE Thing-Strategie
Zusammengefasst beseht Kellers Strategie darin, jeden Vormittag einige Stunden Zeit zu blocken, um der wichtigsten Tätigkeit nachzugehen. Alles andere wird entweder delegiert, automatisiert oder auf den Nachmittag verschoben.
Fazit und Schlussfolgerung
Was Keller vom typischen Selbstmanagement-Trainer abhebt, ist die Tatsache, dass er seine Strategie über Jahre im echten Leben getestet hat. Das macht ihn besonders glaubwürdig und seine Strategie besonders wertvoll.
Schon seit einigen Jahren arbeite ich nach Kellers Methode (mit gelegentlichen mehrwöchigen Unterbrechungen) und habe dadurch gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen können.
PS
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