Greg McKeown: Essentialismus

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Über Greg McKeown

Greg McKeown wurde 1977 in London geboren, zog es jedoch vor, in Kalifornien zu leben. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

McKeown ist Inhaber von McKeown, Inc., einer Agentur für Führungs- und Strategiedesign. Er hat einen Abschluss in Kommunikation und Journalismus und einen MBA von der Stanford Graduate School of Business.

Der New York Times Bestseller Essentialismus ist sein erstes Buch.

Zusammenfassung

Eines Tages erstellte McKeown eine Liste mit allen Dingen, die er tun würde, wenn er die totale Freiheit hätte. Zu seinem Erstaunen befand sich seine damalige Hauptbeschäftigung – ein Jurastudium – nicht auf seiner Liste.

Ein paar Wochen später zog er die Reißleine: Er schmiss sein Jurastudium und zog nach Amerika, um zu schreiben und zu unterrichten.

Was ist Essentialismus?

Essentialismus ist eine neue Form des Minimalismus. Im Kern geht es darum, nur noch wirklich wichtige Dinge zu tun und diese (wichtigen) Dinge richtig gut zu machen. Kurz:

»Weniger, aber besser!«

Man könnte vermuten, dass Essentialismus etwas für faule Menschen ist. Das Gegenteil ist der Fall. Nur wenn wir Essentialisten werden – so lautet McKeowns stärkstes Verkaufsargument – können wir unseren größtmöglichen Beitrag in der Welt leisten.

Essentialismus basiert auf Planung und Disziplin. Als Essentialist muss man in der Lage sein, innezuhalten anstatt immer sofort zu reagieren. Zu den wiederkehrenden Aufgaben des Essentialisten gehören außerdem Forschung und Reflexion.

Essentialismus ist eine Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg

McKeown hat die Beobachtung gemacht, dass auf einen Aufstieg (Erfolg) in vielen Fällen ein Absturz folgt. Die Ursache dafür sieht er in einer Falle, die er als Paradox des Erfolges bezeichnet:

  1. Erste Erfolge stellen sich ein, weil wir klare Ziele mit Fokus verfolgen.
  2. Andere Menschen nehmen unseren Erfolg wahr und konsultieren uns mit Anfragen und neuen Optionen, zum Beispiel in Form von Kooperationsangeboten.
  3. Wenn wir die neuen Optionen wahrnehmen, geraten wir jedoch in Stress und laufen Gefahr, genau diejenigen Erfolgsfaktoren zu sabotieren, die unseren Erfolg erst möglich gemacht werden: Fokus und ein klares Ziel.

Das heißt: Das undisziplinierte Streben nach mehr [Erfolg] ist der Auslöser für Versagen und sollte daher unbedingt verhindert werden.

Die allermeisten Menschen, so McKeown, seien Nicht-Essentialisten, weil unsere Gesellschaft schlechtes Benehmen (zu allem ja sagen) belohnt und gutes Benehmen (in den meisten Fällen Nein sagen) bestraft.

Das Mindset des Essentialisten

Essentialismus gründet auf der Annahme, dass fast alles unwichtig ist, während es nur sehr wenige Dinge gibt, die ganz besonders wertvoll sind. Es lohnt sich daher, Zeit und Energie zu investieren, um herauszufinden, was am wichtigsten ist.

»Essentialisten verbringen so viel Zeit wie möglich damit, zu erforschen, zuzuhören, zu debattieren, zu hinterfragen und nachzudenken.«

Der Essentialist hat verstanden, dass es besser ist, sich selbst bewusst einzuschränken, als sich von Kräften einschränken zu lassen, die er nicht kontrollieren kann.

»Wir können die harten Entscheidungen entweder für uns selbst treffen oder zulassen, dass andere – ob unsere Kollegen, unser Chef oder unsere Kunden – für uns entscheiden.«

»Die größte Freiheit ist, die eigenen Grenzen selbst festzulegen.«

Der Prozess

Zwar gehören wir alle der Gattung Homo sapiens an, aber wir sind Individuen, weshalb für jeden von uns andere Dinge am wichtigsten sind. Deshalb muss jeder angehende Essentialist für sich selbst Nachforschungen anstellen und die ihm zur Verfügung stehenden Ziele und Optionen individuell bewerten.

Forschung und Bewertung müssen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, weil man vergisst und weil sich die Dinge auch ändern können.

Ohne Abstand und unter Zeitdruck kann man nicht herausfinden, was wirklich wichtig ist. Der Autor rät daher, bewusst Zeiten für das Nichtstun einzuplanen und diese im Terminkalender zu blockieren. Wir müssen Langeweile zulassen. (Als Beispiel führt der Autor Bill Gates an, der dafür bekannt ist, sich regelmäßig im Rahmen von sogenannten Denkwochen zurückzuziehen.)

Erst wenn wir unsere Ziele kennen und wissen, was uns am wichtigsten ist, können wir uns daranmachen, alle anderen Dinge zu eliminieren.

»Wer keine Klarheit über das Ziel hat, spielt Spielchen.«

Das Eliminieren

Zu den wichtigsten Werkzeugen des Essentialisten gehören harte Fragen, die er an sich selbst richtet.

Nicht-Essentialisten fragen: Besteht die Möglichkeit, dass ich diese Sache irgendwann einmal für irgendetwas gebrauchen könnte?

Essentialisten stellen eine bessere Frage: Ist dies der größtmögliche Beitrag in Richtung auf mein Ziel?

Eine große Hürde stellt der sogenannte Besitztumseffekt dar: Weil wir den Dingen, die wir bereits besitzen, einen (zu) hohen Wert beimessen, können wir uns schlecht trennen. Um uns vom Besitztumseffekt zu befreien, rät McKeown zu diesen Fragen:

  • Wenn mir diese Sache nicht schon gehören würde, wie viel Geld wäre ich bereit auszugeben, um sie zu bekommen?
  • Wenn sich mir diese Chance nicht bieten würde, wie sehr würde ich mich bemühen, um sie zu bekommen?

Wir sollten zumindest in Erwägung ziehen, alle Optionen, die auf einer Skala von 1 bis 10 nicht mindestens eine 9 sind, zu verwerfen.

Der Unternehmer und Autor Dereck Silvers hat es so formuliert:

»It is either a HELL YEAH or a NO!«

Eine Eliminierung braucht nicht endgültig zu sein. McKeown rät dazu, einfach etwas wegzulassen und zu schauen, was passiert. Hat das Weglassen negative Folgen? Er spricht von einem Pilotprojekt in die umgekehrte Richtung.

Essentialisten haben gelernt, ein Nein auch in solchen Situationen auszusprechen, in denen sich Nicht-Essentialisten verpflichtet fühlen, ja zu sagen. Essentialisten sind dazu in der Lage, weil sie wissen, dass es einen Unterschied zwischen der Ablehnung einer Bitte und der Ablehnung einer Person gibt. Unser Ziel sollte sein, so charmant wie möglich Nein zu sagen. McKeown empfiehlt, Absagen nicht spontan zu formulieren, sondern ein sogenanntes Nein-Repertoire anzulegen und dieses kontinuierlich zu erweitern und zu verbessern.

Sich der folgenden Tatsache bewusst zu sein, hilft auch dabei, ein Nein leichter über die Lippen zu bringen:

»Immer wenn wir ja zu etwas sagen, sagen wir automatisch Nein zu etwas anderem.«

Die Ausführung

Viele Nicht-Essentialisten scheinen sich in einem Zustand der erlernten Hilflosigkeit zu befinden, d. h. sie scheinen vergessen zu haben, dass sie immer eine Wahl haben. Wer sich im Zustand der erlernten Hilflosigkeit befinde, so der Autor, zeige häufig eine von zwei komplett gegensätzlichen Verhaltensweisen: Nichts zu tun (Passivität) oder nach jedem Strohhalm zu greifen (Hyperaktivität).

»Wer Essentialist werden will, braucht ein geschärftes Bewusstsein für die Fähigkeit zu wählen.«

Essentialisten gestalten ihr Leben bewusst. Sie legen Pausen ein, um zu überprüfen, ob sie ihre Ressourcen (Zeit, Geld, Energie) in die richtigen Aktivitäten investieren.

Ein Essentialist möchte nicht ständig beschäftigt sein, sondern dass sein Leben einfacher und besser wird. Er weiß, dass insbesondere diejenigen Dinge, Tätigkeiten und Situationen, die am häufigsten auftreten, einen großen Einfluss auf ihn und sein Wohlbefinden haben.

Der Essentialist konstruiert daher Systeme, die ihm möglichst viele alltägliche Entscheidungen vereinfachen und/oder abnehmen. Zu diesen Systemen gehören Gewohnheiten und Routinen sowie im Voraus formulierte Regeln, Checklisten und Prinzipien.

Bei alledem geht es nicht um Lippenbekenntnisse, sondern um die praktische Umsetzung. Dazu brauchen wir Mut. Und Mut entsteht aus einer starken inneren Klarheit.

»Die Klarheit darüber, was wesentlich ist, gibt uns in nahezu jedem Augenblick die Stärke, zu den belanglosen Dingen Nein zu sagen.«

Fazit

Essentialismus ist ein lesenswertes Buch, das neben vielen Dingen, die man vielleicht schon aus anderen Büchern kennt (aber noch nicht praktisch umgesetzt hat), auch einige neue Konzepte enthält.

Für mich persönlich hat sich die Lektüre des Buches schon aufgrund der Tatsache gelohnt, dass sich das Konzept »Essentialismus« nun in meinem aktiven Wortschatz befindet und mir somit für meine eigenen Gedanken zur Verfügung steht.

PS

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Dr. Jan Höpker ist Wissenschaftler und Gründer der Websites HabitGym und Der perfekte Ratgeber. Mit seinem Buch Erfolg durch Fokus & Konzentration hat er bis heute mehr als 20.000 Leser erreicht und ihnen dabei geholfen, fokussierter zu leben, zu lernen und zu arbeiten.

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