Die Top 100 besten Sachbücher und Ratgeber (Liste)
Über den Autor
Krystian Manthey ist Medizinredakteur und engagiert sich mit all seiner Energie für mehr Gesundheitskompetenz und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft. Durch seinen eigenen (erfolgreich beendeten) Leidensweg weiß der erfolgreiche Blogger, wie ermüdend die Suche nach gesundheitlicher Hilfe oft ist. All die Erkenntnisse, die er auf seinem Leidensweg gemacht und aus tausenden Studien und hunderten Büchern über diverse Krankheitsbilder, die er las, gewonnen hat, teilt der Autor in verständlicher Sprache und in plausiblen Zusammenhängen in seinem Gesundheitsratgeber Wa(h)re Gesundheit: Der Gesundheitskompass im Therapie-Dschungel* mit einem Vorwort vom bekannten Hirnforscher Gerald Hüther.
Zusammenfassung
Wichtiger Hinweis: Da das Buch auf nahezu jeder Seite relevante Zusammenhänge und Informationen enthält, kann der Inhalt nicht verlustfrei komprimiert werden. Diese Zusammenfassung kann das Buch nicht ersetzen!
Wem kann dieses Buch helfen?
Das Buch ist insbesondere an die Menschen adressiert, die (seit langer Zeit) mit Krankheiten und/oder Schmerzen zu kämpfen haben (wie auch einst der Autor selbst) und müde vom ergebnislosen Ärztemarathon sind. Es kann ein Lichtblick und Hoffnungsschimmer für all die sein, die verzweifelt etliche Medikamente, Therapien und (Wunder)Mittelchen vergebens ausprobiert haben und sich sehnlichst eine Verbesserung ihres Gesundheitszustandes wünschen.
Denn Dreh- und Angelpunkt des Buches ist die wissenschaftliche Ursachenanalyse der neun häufigsten Zivilisationskrankheiten und wie man selbst die richtigen Stellschrauben und Therapien für sich finden kann: Konkret geht es um Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose, Krankheiten des Bewegungsapparats wie Rückenleiden und Osteoporose sowie Schmerzen im Allgemeinen, Kurzsichtigkeit, Tumore, psychische Leiden und Depression, Demenz, Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Lungenerkrankungen und Autoimmunerkrankungen.
Krystian Manthey kennt die Alltagsprobleme und die Verzweiflung, wenn es einfach nicht besser werden will, nur zu gut. Beginnend mit 14 Jahren hatte der heutige Medizinredakteur zunehmend stärkere Rückenschmerzen – trotz fast täglichen Sports. Mit der Zeit kamen noch Knieprobleme und weitere Leiden hinzu.
Er musste seine sportlichen Hobbys aufgrund der Schmerzen aufgeben, war ständig erschöpft und depressive Gedanken überschatteten seinen Alltag. Heute ist er weitestgehend schmerzfrei, kann seinen sportlichen Leidenschaften wieder nachgehen und steckt voller Energie und Tatendrang. Sein »Geheimnis«? Unaufhörlich weiter Wissen aneignen, sich und seinen Körper beobachten und intelligente Gewohnheiten (siehe weiter unten).
Die Probleme des Gesundheitssystems und wie man es dennoch für sich nutzt
In seinem Buchtrailer spricht der Autor ein Paradoxon unserer Zeit an: Wie kann es sein, dass es immer mehr Ärzte und Therapeuten gibt, aber die Menschen, besonders in Deutschland, zunehmend und immer früher krank werden?
In den ersten Kapiteln des Buches erklärt Krystian Manthey die systemischen und individuellen Ursachen dieses Problems. Sowohl Patienten, Regierung, profitgetriebene Pharmakonzerne als auch Ärzte und die sie ausbildenden Universitäten tragen dazu bei, dass das Gesundheitssystem aktuell eher als Krankheitssystem bezeichnet werden sollte, so der Autor.
»Es ist das Beste und Fundierteste, was ich aus diesem Bereich der Kritik an unserem gegenwärtigen Gesundheitssystem bisher gelesen habe. Das alles zusammenzutragen, muss eine Menge Arbeit gewesen sein. Und so behutsam, leicht verständlich und kaum angreifbar zu formulieren, ist eine hohe Kunst.« – Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologie
Sympathisch ist, dass er nicht mit dem Finger auf eine Gruppe zeigt und diese an den Pranger stellt. Stattdessen erklärt er die psychologischen Gründe für das Verhalten. Warum empfehlen viele Ärzte beispielsweise nachweislich die Knorpelglättung, obwohl Physiotherapie laut Meta-Analysen wirksamer ist?
Diese und andere medizinische Interventionen werden zum Teil aus Unwissen und zum großen Teil aus Schutz vor Schadensersatzforderungen durchgeführt. Denn obwohl die meisten Therapie-Leitlinien nicht dem aktuellen Stand der evidenzbasierten Medizin entsprechen, klagen Anwälte immer wieder erfolgreich, wenn Ärzte sich nicht an diese Leitlinien halten. Um dieses Problem zu umgehen, gibt es hilfreiche Fragen, die man seinem Arzt stellen kann und sollte. Zum Beispiel:
- Welche (weiteren) Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Was sind die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten?
- Wie wahrscheinlich sind die jeweiligen Vor- oder Nachteile?
- Welche Behandlungsmöglichkeit empfehlen Sie und warum?
- Wird damit die Ursache oder werden nur die Symptome behandelt?
- Was kann ich selbst tun?
- Und ein paar weitere Frage …
Zusätzlich empfiehlt der Autor die gezielte Suche nach Studien zur eigenen Krankheit, um Therapien besser bewerten und abwägen zu können, bspw. über das internationale und unabhängige Ärzte- und Wissenschaftlernetzwerk Cochrane, das Meta-Analysen zu diversen Therapien und Krankheiten anfertigt. Um ethisch handelnde und ganzheitliche Ärzte zu finden, gibt das Buch Tipps mit Seiten wie MEZIN-Ärztinnen & Ärzte suchen.
Warum werden wir krank?
Anschließend geht es im Buch um die häufigsten Zivilisationsleiden in Deutschland und deren Hauptursachen. Die prinzipielle Erkenntnis: Krankheiten fallen nicht vom Himmel, sondern haben immer eine Ursache. Diese persönliche Ursache zu finden, ist nicht immer leicht und das Gesundheitssystem ist oft nicht hilfreich. Aber es ist selbst bei für unheilbar diagnostizierten Menschen möglich gesund oder zumindest gesünder zu werden, wie der Autor anhand vieler Beispiele, hunderten von Studien und schlüssigen Argumenten zeigt.
Die generelle Begründung für den Anstieg von Zivilisationskrankheiten ist laut Krystian Manthey folgende: Durch die Industrialisierung und besonders durch die Digitalisierung hat sich unsere Lebensweise und unsere Umwelt dramatisch schnell von unseren biologischen Wurzeln entfernt, sodass die Methoden des evolutionären »Wettrüstens« schlicht nicht hinterherkamen. Unsere Gene sowie unsere Biomechanik und unsere Körperprozesse sind mehrheitlich noch immer exakt dieselben wie vor 10 000 Jahren. Deshalb werden wir krank.
Das ist bei Mensch, Tier und Pflanze gleich: Ändert sich die Umwelt über ein erträgliches Maß hinaus, werden alle Lebewesen krank oder können nicht mehr überleben. Wer jedoch um die Gefahren weiß, kann sie meiden und/oder kompensieren.
Man kann zwar dauerhaft verformte Strukturen – wie die vom Autor wachstumsbedingte Verformung der Wirbelkörper in der Brustwirbelsäule (Morbus Scheuermann) – nicht wieder (komplett) »geraderücken«, doch man kann sein Wohlbefinden erheblich steigern, vitaler, leistungsfähiger und lebensfroher werden, wenn man die richtigen Maßnahmen in seinem Alltag ergreift.
»Ein Buch mit sehr viel Engagement geschrieben, das zudem fachlich fundiert ist und zur Übernahme der Eigenverantwortung aufruft, um möglichst gesund zu bleiben oder wieder zu werden. Der Bogen ist weit gespannt und reicht von Gesellschaftspolitik über Ernährung und den Einfluss der Gene bis hin zum ‚Inneren Arzt‘.« – Dr. med. Peter Jennrich, Arzt und Direktor der International Board of Clinical Metal Toxicology
Was du bei (dauerhaften) Schmerzen tun kannst
Jeder hat einmal Schmerzen und manchmal chronifizieren sie sich. Doch nur selten weiß man warum, weshalb man sie oftmals nicht so richtig wieder los wird. Krystian Manthey beschreibt Schmerz so: »Schmerz ist ein unangenehmes und stark vom eigenen Befinden und Zustand abhängiges Gefühl, welches durch emotionale, soziale und kognitive Faktoren entsteht und beeinflusst wird. Das Schmerzgefühl soll uns vor körperlichen und sozialen Bedrohungen wie Verletzungen oder Isolation schützen.«
Dabei bezieht er sich auf das sogenannte Bio-Psycho-Soziale Schmerzmodell, das sich auf die aktuellsten Ergebnisse der Schmerzforschung bezieht. Der Autor verbildlicht das Ganze mit einem Fass, das die eigene Belastbarkeit darstellt. Dieses wird im Alltag mit verschiedensten belastbarkeitssteigernden Faktoren (z.B. Freude, Massage, gutes Essen) und belastenden Dingen (z.B. Stress, Bewegungsmangel, Trauer, Einsamkeit) gefüllt.
Immer wenn die Summe der Belastungen größer ist als die Belastbarkeit, meldet sich der Körper mit Symptomen wie Schmerzen. Um dem entgegen zu wirken, soll es helfen eine Selbstinventur mit seinen Belastungs- und Entspannungsfaktoren zu machen. Überwiegt regelmäßig die Belastung, weiß man, wo man ansetzen müsste.
Man vergisst bei den vielen Terminen, Gedanken und Sorgen sehr schnell, dass man vielleicht sehr oft an oder über seiner Belastungsgrenze lebt. Sinnvoll ist es deshalb einerseits seine Belastungen zu reduzieren und andererseits seine Belastbarkeit zu steigern. Natürlich verschwinden dadurch nicht sofort die Schmerzen. Das ist laut Autor auch ganz normal. Denn der Körper kann Schmerz auch lernen und wird mit der Zeit bei denselben Schmerztriggern immer sensibler. Der Desensibilisierungsprozess erfordert etwas Ausdauer, lässt bei konsequenter Umsetzung wohl aber schnell Verbesserungen erkennen.
Der Schlüssel zu einem Gesunden Leben: Dauerhafte Gewohnheiten
Im letzten Kapitel geht es darum, den inneren Schweinehund an die kurze Leinen zu nehmen. Denn all das Wissen nützt wenig, wenn man seinen Alltag anschließend nicht auch gesund gestaltet. Dabei kann man sich die Kraft von Gewohnheiten zu Nutze machen.
Besonders hilfreich dabei sind sogenannte Schlüsselgewohnheiten wie etwa Sport, Lesen, Meditation, Yoga und Schreiben. Sie alle beeinflussen nämlich direkt deine Psyche, senken dein Stresslevel, stärken deine Resilienz und fördern deinen Optimismus. Einmal in deinen Alltag integriert, bilden diese Gewohnheiten schnell eine Eigendynamik und erleichtern den Aufbau weiterer wünschenswerter Rituale.
Der vielleicht wichtigste Tipp: Nicht alles auf einmal angehen und stattdessen mit kleinen gesunden »Häppchen« das Leben »auf gesund umkrempeln«. Also statt direkt 30 Minuten Yoga am Morgen beispielsweise erstmal täglich 5 Minuten vornehmen.
Dieses Vorgehen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man es auch wirklich durchzieht und sich eine Gewohnheit fest verankert. Und ist die kraftzehrende Anfangsphase von durchschnittlich 66 Tagen zur Überwindung von (An-)Gewohnheiten erst einmal überstanden, arbeitet die Schwerkraft unseres neuen Automatismus zukünftig für uns und erleichtert uns den Alltag.
Fazit: Ungeheilt ist nicht unheilbar
Natürlich ist nicht jede Krankheit in jedem Stadium komplett reversibel. Eine Gesundheitsverbesserung ist jedoch nahezu immer möglich. Das Buch Wa(h)re Gesundheit* gibt hierzu praktische und evidenzbasierte Vorschläge, die man umsetzen kann, aber nicht muss.
Denn wie der Autor selbst immer wieder sagt: Die Sünde gehört zum Leben dazu und die Dosis macht das Gift. Es gilt die Balance zu wahren. Ein gelegentlicher Schokoriegel bringt dich nicht direkt ins Grab. Der gewohnheitsmäßige Pudding jeden Abend könnte hingegen durchaus die ein oder anderen Beschwerden begünstigen.
Auch dieses Buch hat keine Zauberformel oder Wundertherapie entdeckt. Aber es erklärt auf verständliche und alle Faktoren berücksichtigende Weise, was du ganz konkret gegen deine Beschwerden tun kannst. Übungen gegen Schmerzen, Entspannungstechniken sowie Fragen und Zitate zur Selbstreflexion lockern dieses Wissenskompendium auf.
Sympathisch ist auch das soziale Engagement: Den Großteil seines Autorenhonorars spendet der Autor für Aufforstung und Bildungsarbeit, um die Ursachen an der Wurzel zu bekämpfen.
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