Mark Manson: Die subtile Kunst des darauf Scheissens

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Über Mark Manson

Der US-Amerikaner wurde 1984 geboren und lebt mit seiner Frau in New York City. Mit mehr als einer Million monatlichen Besuchern zählt Mark Mansons Blog zu den erfolgreichsten seiner Art.

Die subtile Kunst des darauf Scheissens ist Mark Mansons zweites Buch. Die Originalausgabe des Buches (The Subtle Art of Not Giving a F*ck*) schaffte es auf die New York Times-Bestsellerliste und wurde bisher über sechs Millionen Mal verkauft (Stand: Juli 2019).

Zusammenfassung

Disclaimer: Das Buch besteht zur Hälfte aus emotionalen Geschichten und zur anderen Hälfte aus Mansons Gedanken dazu (Theorie). Leider lassen sich die Geschichten nicht zusammenfassen, weshalb ich sie in der folgenden Zusammenfassung komplett weggelassen habe.

Das Buch – Die subtile Kunst des darauf Scheissens – soll dabei helfen, klarer zu sehen, was man im Leben als wichtig erachtet und was nicht.

Warum wir alles so wichtig nehmen (das Problem)

Die meisten Menschen nehmen Unwichtiges furchtbar wichtig und vernachlässigen das wirklich Wichtige im Leben. Ihre verkorksten Wertvorstellungen machen sie unglücklich und behindern ihr Vorankommen. Die Ursache sieht Manson unter anderem darin, dass die (sozialen) Medien fast nur noch über Extreme berichten – Normalität wird einfach ausgeblendet. So entsteht der Eindruck, man müsse extrem sein, um normal zu sein.

Die Menschen gehen unterschiedlich damit um: Die einen entwickeln ein extremes Anspruchsdenken und die anderen schlüpfen in eine Opferrolle. Die selbst ernannten Opfer machen immer andere Menschen oder die Umstände für ihre Probleme verantwortlich. In Mansons Augen leben sie ein Leben voller Wut, Hilflosigkeit und Verzweiflung.

Das Leid der Menschen mit Anspruchshaltung wird durch einen Mechanismus verstärkt, den Manson als die Feedback-Schleife zur Hölle bezeichnet: Die Betroffenen glauben, dass es nicht normal sei, negative Gefühle zu haben. Und wenn sie hin und wieder doch negative Gefühle haben – was völlig normal ist –, dann können sie diese nicht akzeptieren. Die Folge: Sie fühlen sich doppelt schlecht. Außerdem müssen sie sich ständig selbst etwas vormachen oder sich von der Realität ablenken. Was diese Menschen nicht begreifen: Negative Gefühle werden nie verschwinden, denn Leiden ist biologisch sinnvoll. Negative Gefühle sind ein Feedback-Mechanismus. Der Autor erklärt es so:

»Wir haben uns so entwickelt, dass wir immer mit einem bestimmten Grad an Unzufriedenheit und Unsicherheit leben, weil nur ein leicht unbefriedigtes und etwas verängstigtes Wesen den größten Aufwand betreibt, wenn es ans Erfinden und Überleben geht.«

Und er fährt fort:

»Negative Gefühle sind eine Aufforderung zum Handeln. Wenn du sie hast, dann deshalb, weil du eigentlich etwas tun solltest. Positive Gefühle sind dagegen die Belohnung dafür, dass du das Richtige unternommen hast.«

Leider – so Manson – haben viele Menschen gelernt, ihre negativen Gefühle zu verleugnen. Dadurch haben sie den Feedback-Mechanismus lahmgelegt, der für das Lösen von Problemen wichtig ist. Das traurige Ergebnis ist, dass diese Menschen nicht mehr in der Lage sind, mit Problemen umzugehen.

Die Lösung

Einen Ausweg aus der Feedback-Schleife zur Hölle sieht Manson in einer Erkenntnis des Philosophen Alan Watts, die er als Das Gesetz der Umkehrung bezeichnet:

»Der Wunsch nach positiver Erfahrung ist an sich selbst eine negative Erfahrung – und paradoxerweise ist das Akzeptieren einer negativen Erfahrung an sich selbst eine positive Erfahrung.«

Wir müssen also lernen, negative Gefühle zu akzeptieren und offen mit ihnen umzugehen. Wir müssen lernen, auf negative Gefühle zu scheissen.

Manson ist es wichtig, richtig verstanden zu werden. Es geht ihm nicht um eine generelle Gleichgültigkeit gegenüber allem. Das Ziel sei nicht, auf alles und jeden zu scheissen. Um irgendetwas müsse man sich einen Kopf machen. Die wirklich wichtige Frage sei daher, wie man auswählt, was einem wichtig ist und worauf man scheisst. Das Ziel sei, Probleme zu finden, mit denen man sich gerne auseinandersetzen will. Es ginge darum, nur noch solche Dinge wichtig zu nehmen, die es wert sind.

Konkret schreibt er:

»Man muss aussuchen und entscheiden was einem wichtig ist und was nicht […] auf der Grundlage selbst gewählter persönlicher Wertmaßstäbe. Es ist schwierig, aber es ist vielleicht die wertvollste Anstrengung, der man sich in seinem Leben stellen kann.«

»Wähle deinen Kampf!«

Manson findet, dass es keinen Sinn macht, sich über die positiven Erfahrungen zu definieren, die man gerne machen würde. Warum? Weil alle Menschen in etwa die gleichen positiven Erfahrungen machen wollen.

Viel wichtiger sei daher die Frage nach den Schmerzen, die wir haben wollen, und wofür wir zu kämpfen bereit sind. Die Antworten auf diese Fragen bestimmen über die Entwicklung unseres Lebens. Und wie findet man passende Antworten? Wofür wir kämpfen wollen und was wir dabei als Sieg und Niederlage ansehen, wird von unseren Werten und Wertmaßstäben definiert. Manson erklärt es so:

»Unsere Werte bestimmen die Natur unserer Probleme, und die Natur unserer Probleme bestimmt unsere Lebensqualität.«

Da unterschiedliche Werte zu unterschiedlichen Problemen führen, sind einige Werte besser als andere. Gute Werte führen zu guten Problemen, die sich leicht lösen lassen. Schlechte Werte führen hingegen oft zu Problemen, die sich nur schwer oder gar nicht lösen lassen.

Manson nennt einige verbreitete Werte, die in seinen Augen schlecht sind:

  • Vergnügen,
  • materieller Erfolg,
  • immer Recht haben zu wollen,
  • immer positiv bleiben zu wollen.

Der Weg zu einem besseren Leben führt über die Wahl besserer Werte und Wertmaßstäbe. Erfolg und Vergnügen, so der Autor, ergeben sich dann von ganz allein – nicht in Form von Primärzielen, sondern als Nebenprodukte.

Was macht gute Werte aus? Manson sagt: Sie basieren auf der Realität, sind gesellschaftlich konstruktiv und außerdem unmittelbar (und) steuerbar. Als Beispiele für gute Werte nennt er Ehrlichkeit und Neugier (unter anderem). Und was ist mit schlechten Wertvorstellungen? Deren Merkmale seien zum Beispiel, dass sie abergläubisch, sozial destruktiv und weder unmittelbar noch steuerbar sind. Ein Beispiel wäre Popularität.

In den Worten es Autors:

»Die guten Werte kann man in seinem Inneren verwirklichen. Schlechte Werte sind von äußeren Ereignissen abhängig.«

Fünf gute Wertvorstellungen

Es folgen fünf Wertvorstellungen, die Mark Manson für besonders wichtig, aber »antiintuitiv« hält.

#1: Eigenverantwortung

Eine gefühlt wachsende Anzahl von Menschen macht regelmäßig von der Möglichkeit gebrauch, die Verantwortung für die eigenen Probleme durch Schuldzuweisung an andere Menschen abzugeben. Davon, so Manson, versprechen sie sich das positive Gefühl der moralischen Erhabenheit.

Manson erklärt, dass es sehr viel besser wäre, selbst die Verantwortung für alle Probleme zu übernehmen, unter denen man leidet. Die besten positiven Gefühle würde man nämlich nur dann erfahren, wenn man die Probleme selbst löst. Wir fühlen uns nicht annähernd so gut, wenn unsere Probleme von anderen Menschen für uns gelöst werden (was nach einer Schuldzuweisung ohnehin selten vorkommen wird).

Es ist wichtig, zu verstehen, dass Verantwortung und Schuld zwei Paar Schuhe sind. Dass wir für alles, was uns geschieht, die Verantwortung übernehmen sollen, bedeutet nicht, dass wir auch die Schuld an allem tragen müssen. Bei Schuld geht es um die Vergangenheit – bei Verantwortung geht es um die Gegenwart.

Wer verantwortlich ist, hat Macht. Und außerdem fühlen sich die Probleme, für die man die Verantwortung übernommen hat, völlig anders an. Manson erklärt:

»Oft liegt der einzige Unterschied, ob ein Problem schmerzhaft oder stärkend wirkt, in dem Gefühl, ob wir es selbst gewählt haben und selbst dafür verantwortlich sind.«

»Je nachdem für welchen Maßstab wir uns entschieden haben, kann ein und dasselbe Erlebnis gut oder schlecht sein.«

Für alle, die sich fragen, wie man seine Werte denn nun ändern kann, hat der Autor eine klare Antwort:

»Tu es oder tu es nicht! Es gibt kein wie.«

»Es ist einfach, aber nicht leicht.«

#2: Unrecht haben bzw. falschliegen

Mark Manson rät dem Leser, von der Annahme auszugehen, immer und in allem falschzuliegen. Das gilt auch für den Fall, dass wir etwas Neues gelernt oder eine neue Erkenntnis gewonnen haben. Mansons schlüssige Begründung lautet:

»Wachstum ist ein endloser, sich schrittweise fortsetzender Prozess. Lernen wir etwas Neues, dann springen wir nicht von ‚falsch‘ auf ‚richtig‘. Stattdessen bewegen wir uns langsam von ‚falsch‘ auf ‚etwas weniger falsch‘ zu.«

Das gilt nicht nur für unser Wissen und Können – auch unsere Wertvorstellungen sollten wir niemals in Stein meißeln, sondern mit ihnen experimentieren:

»Unsere Wertvorstellungen sind unsere Hypothesen und unsere Taten sind unsere Experimente. Die daraus resultierenden Emotionen und Gedankenmuster sind unsere Daten.«

Warum das alles? Unser Geist tendiert (leider) dazu, an einmal gefundenen Lösungen und Interpretationen festzuhalten – auch wenn diese falsch sind. Nur wenn wir den Gedanken zulassen, dass wir falschliegen könnten, bleibt unser Geist in Bewegung und sucht nach besseren Lösungen und zutreffenderen Interpretationen. Wenn wir uns in einer Sache jedoch zu sicher werden, dann berauben wir uns dieser Chance zu Wachstum.

Manson ruft die Leser dazu auf, auch ihr Selbstbild in Frage zu stellen:

»Töte dein Selbst!«

Es sei schlecht, sich selbst für etwas ganz Besonderes und Einmaliges zu halten, weil man sich dann von überall bedroht und angegriffen fühlt. Es sei besser, sich auf die möglichst einfachste und alltäglichste Art zu definieren.

Auch wenn wir sehr wahrscheinlich in allem falschliegen, ist nicht alles egal und beliebig. Ob wir eine Wertvorstellung durch eine neue Wertvorstellung ersetzen, sollten wir von der Antwort auf diese Frage abhängig machen:

»Würde falschzuliegen für mich selbst und andere ein besseres oder schlechteres Problem als mein gegenwärtiges schaffen?«

#3: Nur Scheitern führt zum Erfolg

Viele Menschen haben große Angst davor, Fehler zu machen (Versagensangst). Bevor sie in irgendeiner Sache aktiv werden, wollen sie zu einhundert Prozent sicher sein, dass sie Erfolg haben werden. Ironischerweise ist es aber genau diese falsche Vorstellung, die sie daran hindert, Erfolg zu haben. Manson schreibt:

»Wenn wir zum Scheitern nicht bereit sind, dann sind wir auch nicht bereit für den Erfolg.«

Denn:

»Leben ist nichts zu wissen und trotzdem etwas zu tun.«

Außerdem prophezeit der Autor: Wer keine Schmerzen zulässt, zum Beispiel, indem er negativen Gefühlen konsequent aus dem Weg geht, wird niemals die für eine Veränderung notwendige Motivation haben.

Die meisten Menschen – so Manson – haben ein völlig falsches Bild davon, wie Motivation funktioniert. Sie glauben, dass Aktion lediglich eine Folge von Motivation ist. In Wahrheit ist Aktion aber nicht nur das Ergebnis von Motivation, sondern zugleich auch ihr Erzeuger – es ist ein ewiger Kreislauf: Motivation führt zu Aktion führt zu Motivation führt zu Aktion führt zu Motivation und immer so weiter.

Aus dieser Erkenntnis, die auf einen Lehrer aus Mansons Schulzeit zurückgeht, hat der Autor einen praktischen Ratschlag abgeleitet, den er als das »Tu-was-Prinzip» bezeichnet:

»Wenn dir die Motivation für eine wichtige Veränderung in deinem Leben fehlt, tu einfach was – wirklich irgendetwas – und setze die Reaktion auf diese Aktion dazu ein, um dich selbst zu motivieren. Und wenn ‚einfach etwas tun‘ der Maßstab für Erfolg wird, nun ja, dann bringen dich selbst Misserfolge weiter.«

#4: Ablehnung wertschätzen

Viele Menschen halten die absolute Freiheit für einen erstrebenswerten Wert. Mark Manson hält davon gar nichts. Seine Begründung lautet, dass das Leben ziellos würde, wenn nichts besser sei als etwas anderes. Wenn man für etwas stehen wolle, dann müsse man auch etwas (anderes) ablehnen. Die Frage ist: Was sollte man ablehnen? Manson antwortet so:

»Wählt man einen Wert als wichtig für sich selbst aus, bedingt dies, dass man alternative Werte ablehnt.«

In gut gewählter Verbindlichkeit, so Manson, liegt nicht Zwang, sondern Freiheit und Befreiung:

»Durch das Ablehnen von Alternativen und Zerstreuung habe ich eine wachsende Zahl an Möglichkeiten und Vorteilen für all das gewonnen, was mir wirklich wichtig ist.«

Und was vielleicht das Entscheidende ist:

»Es gibt ein gewisses Maß an Freude und Bedeutung, das man im Leben nur erreicht, wenn man jahrzehntelang in eine einzige Beziehung, ein einziges Handwerk, einen einzigen Beruf investiert. Diese Jahrzehnte an Aufwand kann man nicht erreichen, wenn man nicht zugleich die übrigen Alternativen ablehnt.«

#5: Den eigenen Tod auf dem Schirm haben

Dass wir Unwichtiges viel zu wichtig nehmen, liegt (auch) daran, dass wir unseren eigenen Tod ausblenden. Manson drückt es so aus:

»Erkennen wir die ständige Präsenz des Todes nicht an, wird uns das Oberflächliche wichtig erscheinen und das wirklich Wichtige oberflächlich.«

Er schlägt daher vor:

»Sich mit der Realität unserer eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen, ist wichtig, denn es löscht all die schlechten, zerbrechlichen und oberflächlichen Werte in unserem Leben aus.«

Manson beendet das Buch mit zwei mitreißenden persönlichen Geschichten, die sich leider nicht zusammenfassen lassen.

Fazit

Daran dass Mark Manson – vor allem am Anfang des Buches – in gefühlt jedem zweiten Satz das Wort »Scheiß« benutzt (was ihm zwar bewusst, aber scheissegal ist), muss man sich erst einmal gewöhnen. Was das Buch trotzdem zu einer klaren Empfehlung macht, ist der Mix aus fundierter Theorie und dazu passenden emotionalen Geschichten. Dass sich das Buch schon über sechs Millionen Mal verkauft hat, zeigt schon, dass Manson einen Nerv getroffen hat.

Nur am Rande: Mansons drittes Buch Everything is F*cked* erschien 2019 und ist ebenfalls sehr empfehlenswert.

PS

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Dr. Jan Höpker ist Wissenschaftler und Gründer der Websites HabitGym und Der perfekte Ratgeber. Mit seinem Buch Erfolg durch Fokus & Konzentration hat er bis heute mehr als 20.000 Leser erreicht und ihnen dabei geholfen, fokussierter zu leben, zu lernen und zu arbeiten.

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