Die Top 100 besten Sachbücher und Ratgeber (Liste)
Über den Autor (M. J. DeMarco)
M. J. DeMarco (Jahrgang vermutlich 1969) ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Investor und Bestsellerautor. DeMarco ist Gründer von The Fastlane Forum, einer Unternehmer-Community mit mehr als 70.000 Mitgliedern. Davor war DeMarco CEO des Limousinen-Unternehmens Limos.com, das er 1997 gegründet hatte. (2007 hat DeMarco Limos.com für 4,5 Millionen US-$ verkauft.)
M. J. DeMarcos drei Bücher The Millionaire Fastlane*, Unscripted* und The Great Rat-Race Escape* wurden in über 25 Sprache übersetzt. The Millionaire Fastlane* ist sein erfolgreichstes Buch. Es erschien 2011 und hat sich seitdem mehr als eine Million Mal verkauft. (Da DeMarco keinen Verlag gefunden hatte, hat er sein Buch zunächst im Selbstverlag veröffentlicht.)
Die deutsche Übersetzung von The Millionaire Fastlane* erschien 2021 im FinanzBuch Verlag. Wie der Titel des Buches bereits vermuten lässt, geht es um den schnellsten Weg zur finanziellen Unabhängigkeit, nämlich Unternehmertum.
Zusammenfassung
Disclaimer: Die folgende Zusammenfassung kann das Buch auf keinen Fall ersetzen, denn The Millionaire Fastlane ist ein dickes Buch, bei dem fast jede Seite wertvolle Informationen und Weisheiten enthält.
Als Jugendlicher begegnete M. J. auf einem Parkplatz einem knapp 25-jährigen Mann mit einem Lamborghini. M. J. nahm all seinen Mut zusammen und fragte den jungen Mann, was er beruflich mache. Er sei Erfinder, antwortete der Mann.
M. J. war sofort angefixt – er wollte auch in jungen Jahren reich sein und einen Lamborghini fahren. Also studierte er die Biografien von Menschen, die im jungen Alter reich geworden waren. Er las alle Bücher und Magazine, die er in die Finger bekommen konnte (Internet gab es damals noch nicht).
DeMarco ist tatsächlich mit 31 Millionär und mit 33 Multimillionär geworden. (Nachdem er mit 26 noch mittellos bei seiner Mutter wohnte.)
Was ist Reichtum?
DeMarco stellte klar, dass Reichtum nicht bedeutet, haufenweise materielle Dinge zu besitzen – vielmehr setzt er Reichtum mit dem Vorhandensein von einigen immateriellen Besitztümern gleich, die er als die »drei Fs« bezeichnet:
- Familie (erfüllende soziale Beziehungen)
- Fitness (Gesundheit)
- Freiheit (Autonomie bzw. Wahlmöglichkeiten)
Wenn die drei Fs eingeschränkt sind, dann sind wir unglücklich – und Geld wird daran nichts ändern können. Und obwohl Geld nicht zu den drei Fs gehört, ist ein Mindestmaß an Geld sehr wichtig, weil wir uns damit Freiheit kaufen können.
Von Finanz-Gurus wie Tim Ferriss (Autor von Die 4-Stunden-Woche*), George Clason (Autor von Der reichste Mann von Babylon* | Unsere Zusammenfassung von Der reichste Mann von Babylon) und Robert T. Kiyosaki (Autor von Rich Dad Poor Dad* | Unsere Zusammenfassung von Rich Dad Poor Dad) hält DeMarco gar nichts, denn sie alle sind nicht mit den Systemen reich geworden, die sie in ihren Büchern und Seminaren predigen, sondern mit eben diesen Büchern und Seminaren.
Es ist wichtig zu verstehen, dass schnell reich werden nicht das Gleiche wie mühelos reich werden ist. Man kann innerhalb von zehn Jahren reich werden (was schnell ist), aber mühelosen Reichtum gibt es nicht.
Ob wir schnell, langsam oder gar nicht reich werden, hängt davon ab, wie wir unser Leben gestalten. Der Autor stellt drei grundverschiedene Lebensansätze gegenüber, die er als »Roadmaps« bezeichnet:
- Der Bürgersteig (Sidewalk) führt in die Armut
- Die Kriechspur (Slowlane) führt zum langsamen Reichtum
- Die Überholspur (Fastlane) führt zum schnellen Reichtum
Der Bürgersteig (Sidewalk)
Diejenigen, die auf dem Bürgersteig in Richtung Armut unterwegs sind – der Autor bezeichnet sie als »Sidewalker« – leben auf Kosten ihrer Zukunft.
Sidewalker haben keinen Plan, und es mangelt ihnen an finanzieller Disziplin und jeglichem Verantwortungsbewusstsein. Sie geben jeden Cent, den sie einnehmen, sofort wieder aus, um ihre Konsumbedürfnisse zu befriedigen. Wenn sie nicht flüssig sind, dann zahlen sie eben auf Raten oder nehmen einen Kredit auf. Überhaupt verwechseln sie reich sein mit reich aussehen.
Sidewalker wollen durchaus bessere finanzielle Ergebnisse haben, aber sie sind nicht dazu bereit, den dafür notwendigen Prozess durchzumachen. Sidewalker, die reich werden wollen, spielen daher Lotto, gehen ins Casino oder kaufen Produkte von Gurus, die schnellen Reichtum ohne Anstrengung versprechen.
DeMarco erklärt, dass es auf das absolute Einkommen gar nicht ankommt, sondern nur darauf, wie sich das Nettovermögen entwickelt. Es gibt durchaus Sidewalker mit einem hohen Einkommen. Doch rein mathematisch betrachtet können Sidewalker niemals reich werden.
Die Kriechspur (Slowlane)
Die Kriechspur ist das genaue Gegenteil des Bürgersteigs. Typische Slowlaner sind gut ausgebildete und informierte Angestellte mit finanzieller Disziplin und Verantwortungsbewusstsein.
Unnötige Konsumausgaben sind ihnen fremd. Sie verzichten im Hier und Jetzt, um für die Zukunft vorzusorgen. Sie arbeiten hart und sparen einen Teil ihrer Einnahmen, den sie in Aktien, ETFs und Sparpläne investieren.
DeMarco erklärt, dass die Slowlaner theoretisch betrachtet auf dem richtigen Weg sind – das Problem ist nur, dass sie sich viel zu langsam vorwärtsbewegen. Sie werden erst reich sein, wenn sie alt sind.
Die allermeisten Slowlaner, die auf sparen, Zins und Zinseszins setzen, brauchen fast ein ganzes Leben, um ein Nettovermögen von einer Million zu erreichen. Das liegt auch daran, dass sie von allen Seiten gemolken werden: Vom Staat, der hohe Steuern von ihnen verlangt, von der Finanzindustrie, deren hohe Gebühren die Zinsen auffressen, und vom Arbeitgeber, der Überstunden verlangt.
Außerdem sind die Bedingungen unsicher. DeMarco spricht von Uncontrollable Limited Leverage (ULL) – auf Deutsch: Ein begrenzter Hebel (Zeit), auf den man keinen oder nur wenig Einfluss hat (Zinsen).
DeMarcos Fazit lautet: Angestellte können nicht Millionäre werden, weil die Mathematik gegen sie ist.
Die Überholspur (Fastlane)
Wie schon gesagt verzichten die Sidewalker auf eine angenehme Zukunft, während die Slowlaner auf eine angenehme Gegenwart verzichten.
Nur die Fastlaner sind in der angenehmen Position, auf gar nichts verzichten zu müssen. Sie kosten die Gegenwart aus und sorgen für die Zukunft vor. Das funktioniert, weil sie Unternehmer sind und als solche einen unbegrenzten Hebel einsetzen können, über den sie die volle Kontrolle haben: Verkäufe. (CUL: Controllable Unlimited Leverage).
So gut wie alle Menschen, die in jungen Jahren reich geworden sind, stammen aus der Gruppe der Unternehmer, Produzenten und Erfinder. Von seltenen Ausnahmen wie Erbschaften und Lottogewinnen einmal abgesehen.
DeMarco stellt noch einmal klar, dass »schnell reich werden« nicht bedeutet, dass man bis zum Ende des Jahres oder gar an einem einzigen Wochenende Millionär wird – wir sollten uns auf einen Zeitrahmen von ungefähr zehn Jahren einstellen.
»Getting rich is not an event, it’s a process! «
Und in den ersten Jahren verdienen Unternehmer oftmals gar kein Geld oder machen sogar Verluste. Das ist der Hauptgrund, warum so viele Menschen vor diesem Lebensmodell zurückschrecken. Dabei ist das Leben eines Fastlaners insgesamt betrachtet nicht riskanter als das Leben eines Slowlaners. Jedenfalls nicht, wenn ein paar Dinge beachtet werden, auf die wir weiter unten noch zu sprechen kommen.
DeMarco stellt klar, dass nicht alle Unternehmer Fastlaner sind. Viele Unternehmer arbeiten in einem Job, den sie sich selbst geschaffen haben – zum Beispiel Franchisenehmer. Als Unternehmer befindet man sich allerdings nur dann auf der Überholspur, wenn das Einkommen nicht von der eingesetzten Arbeitszeit abhängt.
Fastlaner haben keinen Job. Sie arbeiten nicht, um ihre begrenzte Zeit gegen Geld zu tauschen, sondern um Systeme zu erschaffen, die ihnen zeitunabhängig Geld einbringen. Fastlaner investieren auch am Aktienmarkt, aber nicht, um – wie die Slowlaner – ein Vermögen aufzubauen, sondern um ein bereits erwirtschaftetes Vermögen abzusichern und weiter zu vergrößern.
Neben Aktien kaufen und verkaufen Fastlaner verschiedenste wertsteigernde Vermögenswerte wie Unternehmen, Marken, Anleihen, Lizenzen, Patente, Immobilien und vieles mehr.
Die Fastlane-Gleichung lautet:
Reichtum = Nettogewinn + Vermögenswerte
Nettogewinn = #Verkäufe · Gewinn pro Verkauf
Vermögenswert = Reingewinn · Branchenmultiplikator
Einen Geldbaum züchten
DeMarco nennt fünf Fastlane-Systeme, die geeignet sind, die Arbeitszeit vom Einkommen zu entkoppeln:
- Vermietungssysteme: Vermietete Immobilien bringen Mieteinnahmen und erhalten oder steigern ihren Wert über die Zeit.
- Computer/Software-Systeme: Computer arbeiten 24/7, und Software kann beliebig oft kopiert werden.
- Content-Systeme: Darunter versteht der Autor zum Beispiel seine eigenen Bücher. Einmal erstellt können diese beliebig oft gedruckt und verkauft werden.
- Vertriebssysteme: Darunter versteht der Autor Strukturen oder Organisationen, die Produkte an die breite Masse bringen. Diese können mit Content-Systemen kombiniert werden.
- Personalsysteme: Gute Mitarbeiter können unsere Passivität erhöhen und schlechte Mitarbeiter können sie reduzieren. Wer Millionen oder gar Milliarden verdienen möchte, braucht Mitarbeiter, denn man kann nicht alles selbst machen.
Wie man ein Fastlane-Unternehmen aufbaut
Alles steht und fällt mit der Qualität unserer Entscheidungen. Gute Entscheidungen machen uns reich, schlechte Entscheidungen lassen uns in die Armut abstürzen.
DeMarco weist darauf hin, dass es in unserem Leben viele Faktoren gibt, die wir beeinflussen können. Zum Beispiel unser soziales Umfeld.
Auch das Mindset ist wichtig. Wir dürfen keine Angst vor Fehlern haben und müssen uns stetig weiterbilden. Außerdem müssen wir bereit sein, hart zu arbeiten und Dinge zu tun, zu denen andere Menschen nicht bereit sind.
Wie schon gesagt, ist die Fastlane nicht riskanter als die Slowlane, wenn wir einige wichtige Dinge beachten. Insbesondere sollten wir uns am sogenannten CENTS-Modell orientieren, das fünf Voraussetzungen beschreibt, die unser Unternehmen möglichst alle erfüllen sollte:
CENTS ist ein Akronym, es steht für Control, Entry, Needs, Time und Scale.
Control: Kontrolle
Als Fastlane-Unternehmer wollen wir die volle Kontrolle haben. Wenn wir von organischem Traffic durch Plattformen wie Google, YouTube, Facebook und Co. abhängig sind, die den Zugang zu unseren Kunden und Followern kontrollieren, sitzen wir auf einem Pulverfass.
In einem Franchisesystem wollen wir der Franchisegeber und nicht der Franchisenehmer sein.
Entry: Einstiegsbarrieren
Die meisten angehenden Unternehmer unterliegen dem Trugschluss, dass eine niedrige Einstiegsbarriere ein Vorteil für sie ist. Doch eine niedrige Einstiegsbarriere bedeutet vor allem, dass man sehr viel Konkurrenz haben wird.
DeMarco erklärt, dass wir daher ein Geschäftsmodell mit hoher Einstiegsbarriere auswählen sollten, vorzugsweise in einem Markt, der nicht »sexy« ist.
Wir sollten uns insbesondere davor hüten, Trends hinterherzulaufen und auf Geschäftsmodelle aufzuspringen, die gerade überall gehypt werden, weil sie so einfach umzusetzen sind.
Needs: Bedürfnisse der Kunden
Viele angehende Unternehmer machen einen schwerwiegenden Fehler: Sie bauen ihr Unternehmen aus egoistischen Motiven auf. Sie wollen etwas verkaufen oder anbieten, das nur sie selbst interessiert.
»Ego-Unternehmen scheitern! «
DeMarco erklärt, dass Interesse kein ausreichend starker Motivator ist. Wir sollten nicht interessiert sein, sondern committed.
Und wenn wir mit unserem Unternehmen Erfolg haben wollen, dann sollten wir uns darauf konzentrieren, den Menschen Mehrwert zu liefern, ihr Leben zu verbessern, ihre real existierenden Probleme zu lösen und/oder ihre ungestillten Bedürfnisse zu befriedigen.
Viele Sidewalker und Slowlaner glauben fälschlicherweise, dass man zur Gründung eines Unternehmens eine völlig neuartige Geschäftsidee braucht. Und wenn ein entsprechendes Unternehmen oder etwas Ähnliches bereits existiert, dann – so ihre Vorstellung – ist die Idee wertlos.
DeMarco erklärt, dass es nicht auf die Geschäftsidee, sondern einzig und allein auf die praktische Umsetzung ankommt. Wenn es bereits Konkurrenten gibt, dann sollte man den Anspruch haben, einen besseren Job zu machen. Dabei reicht es oftmals schon, nur ein bis zwei Dinge besser als die Konkurrenz zu machen.
Time: Zeit
Wir sollten kein Unternehmen gründen, um uns selbst einen Job zu schaffen, sondern um unser Einkommen von unserer Arbeitszeit zu entkoppeln.
Scale: Skalierbarkeit
Wenn wir viel Geld verdienen wollen, dann müssen wir entweder sehr viele Menschen erreichen oder wenigen Menschen sehr viel Mehrwert liefern.
Mit anderen Worten: Skalierbarkeit hat zwei Dimensionen:
- Anzahl der verkauften Produkten
- Profit je verkauftem Produkt
Man braucht mindestens eines von beidem, sonst ist man nicht auf der Fastlane.
Je mehr dieser fünf Punkte ein Unternehmen erfüllt, desto mehr Potenzial hat es.
Zuletzt weist DeMarco darauf hin, dass es besser ist, sich zu 100 Prozent auf ein einziges Unternehmen zu fokussieren, als halbherzig viele verschiedene Unternehmen zu betreiben.
Fazit
Die Inhalte von The Millionaire Fastlane* sind zeitlos. DeMarco schreibt in einer klaren, einfachen Sprache und kommt ohne große Umschweife auf den Punkt.
Einige seiner Argumente sind extrem zugespitzt. Der eine oder andere mag sich davon vielleicht verletzt fühlen, doch bei der Mehrheit der Leser dürfte DeMarcos Stil dazu führen, dass sie sich angesprochen und motiviert fühlen.
Man muss jedoch beachten, dass das Buch für den US-amerikanischen Markt geschrieben wurde und dass nicht alles eins zu eins auf Deutschland und Europa übertragbar ist. Zum Beispiel kostetet ein Studium in den USA richtig viel Geld, während es in Deutschland kostenlos ist. Vor diesem Hintergrund sollte man DeMarcos Ausführungen zum Sinn und Zweck eines Studiums nicht unhinterfragt übernehmen.
Alles in allem ein sehr gutes Buch!
PS
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