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Über den Autor (Morgan Housel)
Morgan Housel ist Experte für Behavioral Finance und Geschichte und ehemaliger Kolumnist bei The Motley Fool und The Wall Street Journal.
Morgan Housels internationaler Bestseller Über die Psychologie des Geldes* (Titel der Originalausgabe: The Psychology of Money*) erschien 2020. Das Buch wurde in 52 Sprachen übersetzt und hat sich bereits mehr als 2 Millionen Mal verkauft.
Bevor Housel sein Buch schrieb, hatte er bereits einen gleichnamigen Artikel verfasst, der von mehr als 1 Million Menschen gelesen wurde.
Zusammenfassung
Einleitung
Morgan Housel erklärt, dass ein kluger Umgang mit Geld nichts mit einem hohen IQ zu tun hat, sondern auf klugem Verhalten basiert. Wer wohlhabend werden möchte, muss sich bestimmte Verhaltensweisen aneignen.
Um diese Grundannahme zu verdeutlichen, erzählt der Autor die Geschichte des Hausmeisters Ronald Reid, der nur durch Sparen und Investition in Aktien bis zu seinem 92. Lebensjahr 8 Millionen US-$ angehäuft hatte. (Wer mag, kann die Geschichte bei Wikipedia nachlesen.)
In vielen technischen Bereichen entwickeln wir uns durch kollektiven Versuch und Irrtum weiter. Für den Bereich der persönlichen Finanzen gilt das aber nicht. Das liegt daran, dass es keine strikte Wissenschaft der Geldanlage gibt. Trotzdem denken wir über Finanzen nach, als ob es sich um einen regelbasierten Bereich wie Physik handeln würde. Die Psychologie blenden wir allzu gerne aus.
Dabei wird das Verhalten der Märkte maßgeblich von Psychologie beeinflusst. Morgan Housel möchte uns dabei helfen, diese »Psychologie des Geldes« zu verstehen.
#1: Niemand ist verrückt
Die Finanzmärkte sind so komplex, dass jeder einzelne Anleger nur einen winzig kleinen Bruchteil dessen kennt und versteht, was sich dort abspielt.
Was der einzelne Anleger über die Finanzmärkte zu wissen glaubt, basiert auf seinen individuellen Erlebnissen, Erfahrungen und Interpretationen. Den größten Einfluss haben die Erfahrungen aus dem jungen Erwachsenenalter. Was der Einzelne denkt, hängt somit stark vom Zufall ab, nämlich wann und wo er geboren wurde.
Das ist der Grund, warum verschiedene Anleger so unterschiedlich denken und warum jeder Mensch anders handelt und anders auf bestimmte Nachrichten und Informationen reagiert.
Obwohl die verschiedenen Anleger unterschiedlich handeln, sind die Entscheidungen jedes Einzelnen aus dessen Sicht sinnvoll. Sie basieren auf seinem individuellen mentalen Modell von der Funktionsweise des Marktes. Verunsicherung und Angst spielen dabei auch eine große Rolle.
Der Autor erklärt, dass die allermeisten Menschen für ihre Entscheidungen keine Excel-Tabellen nutzen, sondern ihre Entscheidungen am Abendbrottisch treffen. Dabei unterliegen sie verschiedenen psychologischen Einflüssen.
#2: Glück und Pech
Glück und Pech sind Kräfte, die alles in unserem Leben mitbestimmen. Darum ist kein Erfolg so sehr verdient, wie es auf den ersten Blick scheint. Dies gilt es bei der Beurteilung von eigenen und fremden Erfolgen zu beachten.
Housel erklärt, dass Bill Gates, der lange Zeit der reichste Mann der Welt war, in seinem Leben mehrmals riesengroßes Glück hatte. Gates war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und lernte die richtigen Leute kennen. (Die Lakesiede School, die Gates in den 1960er-Jahren besuchte, war eine von ganz wenigen Schulen, deren Schüler schon in der achten Klasse Computerzeit nutzen konnten. Dort lernte Gates seinen späteren Geschäftspartner Paul Allen kennen.)
Da wir Menschen aus psychologischen Gründen dazu neigen, unsere eigenen Erfolge mit unseren Fähigkeiten und unsere Misserfolge mit Pech zu erklären, wundert es nicht, dass die meisten Erfolgreichen maßlos unterschätzen, welchen Einfluss Glück auf ihren Erfolg hatte.
Doch ob eine bestimmte Entscheidung klug oder ein Fehler war, lässt sich nicht an den Ergebnissen festmachen. Trotzdem blenden wir den Einfluss von Glück und Pech meist komplett aus, wenn wir auf die Vergangenheit blicken.
Housel erklärt, dass wir uns mehr auf allgemeine Muster und weniger auf konkrete Fallstudien konzentrieren sollten. Denn je drastischer ein Resultat ist, umso mehr ist es wahrscheinlich von Glück bzw. Pech geprägt.
Wir müssen verstehen, dass Pech unsere Erfolge jederzeit zunichtemachen kann. Darum sollten wir unsere Finanzen so gestalten, dass gelegentliche Fehlinvestitionen und verpasste Gelegenheiten nicht unseren Ruin bedeuten. Je länger wir im Spiel bleiben, umso mehr werden sich Glück und Pech ausgleichen.
#3: Unersättlich
Obwohl sie objektiv betrachtet mehr als genug haben, scheinen einige Reiche den Hals nicht vollkriegen zu können. In einigen Fällen führt das dazu, dass sie am Ende alles verlieren oder im Gefängnis landen.
Warum riskieren Menschen das, was sie brauchen, um etwas zu bekommen, das sie nicht brauchen? Housel erklärt, dass es daran liegt, dass ihre Ansprüche mit zunehmendem Reichtum mitwachsen. Wer die Messlatte immer höher legt, kann nur mithalten, indem er höhere Risiken eingeht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nur dann glücklich sind, wenn unser Erfolg über unseren Erwartungen liegt. Daher müssen wir wissen, wann wir genug haben, da wir sonst auch solche Dinge riskieren, die wirklich wichtig sind: Beziehungen, Gesundheit, Freiheit usw.
#4: Exponentielles Wachstum will uns nicht in den Kopf
Warren Buffett gilt einer der besten Investoren aller Zeiten. Doch Buffett verdankt sein Vermögen von aktuell 110 Milliarden US-$ nicht nur der Tatsache, dass er ein guter Investor ist, sondern insbesondere der Tatsache, dass er schon seit seiner Kindheit ein guter Investor ist. Mit 30 war Buffett bereits Millionär und mit 55 überschritt sein Vermögen die Marke von einer Milliarde US-$.
Warren Buffetts finanzieller Erfolg basiert auf zwei Faktoren: einem Grundstock an Kapital und jahrzehntelangem Durchhaltevermögen. Gutes investieren bedeutet konsistent und über lange Zeiträume gute Renditen zu erzielen. Housel spekuliert, dass Warren Buffett heute unbekannt wäre, wenn er erst mit 30 mit dem Investieren angefangen hätte. Es macht einen riesengroßen Unterschied, in welchem Alter man beginnt, für die Rente zu sparen.
Unser aller Problem ist, dass unsere Intuition auf linearem Wachstum basiert. Exponentielles Wachstum will uns nicht in den Kopf. Darum besteht die Gefahr, dass wir das Potenzial von exponentiellem Wachstum übersehen und beim Investieren auf das falsche Pferd setzen.
#5: Reich werden und reich bleiben
Geld machen ist eine Sache, es zu behalten eine ganz andere. Housel erklärt, dass wir nur mit Sparsamkeit und Paranoia reich bleiben werden.
Um reich zu bleiben, müssen wir unsere Risiken beschränken. Wir müssen akzeptieren, dass wir auf dem Weg zum Reichtum (auch) Glück hatten. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass wir weiterhin Glück haben werden.
Von Warren Buffett kann man vielleicht am meisten lernen, wenn man sich anschaut, was er nicht tut. Buffett geht keine großen Risiken ein. Unzerstörbar zu sein ist ihm wichtiger als maximale Renditen.
Planung ist wichtig, aber wir müssen auch auf das Scheitern unseres Plans vorbereitet sein. Housel erklärt, dass Fehlertoleranzen unglaublich wichtig sind und massiv unterschätzt werden.
Wie können wir unsere Fehlertoleranz erhöhen? Zum Beispiel indem wir uns eine sparsame Lebensführung sowie zeitliche und geistige Flexibilität aneignen. Alle Maßnahmen, die uns mit einer größeren Spannweite von Ergebnissen gut leben lassen, sind geeignet.
Housel stellt klar, dass Sicherheitspuffer nichts mit konservativem Anlegen zu tun haben. Konservative Anleger vermeiden alle Investitionen ab einem gewissen Risikoniveau. Hingegen steigern Maßnahmen zur Erhöhung der Fehlertoleranz die langfristige Erfolgswahrscheinlichkeit bei gegebenem Risikoniveau.
Obwohl eine gewisse Paranoia kurzfristig überlebenswichtig ist, dürfen wir langfristig optimistisch sein. Doch es ist nicht einfach, eine solche schizophrene Einstellung dauerhaft aufrechtzuerhalten.
#6: Die Logik extremer Ereignisse
Große Erfolge beruhen auf seltenen Extremereignissen. Darum können wir die Hälfte unserer Wetten verlieren und trotzdem ein Vermögen machen.
Auf dieser Asymmetrie beruht das Geschäftsmodell der Risikokapitalgeber. Die meisten ihrer Investitionen lohnen sich nicht. Aber ihre lohnendsten Investitionen gehen dermaßen durch die Decke, dass sie alle Verluste mehr als ausgleichen.
Housel weist darauf hin, dass Extremereignisse typischerweise mit extremen Emotionen einhergehen. Daher ist es wichtig, klug mit Emotionen umgehen zu können.
#7: Freiheit
Geld ist schön und gut, aber emotional betrachtet bringt Freiheit eine höhere Dividende. Denn Selbstbestimmung macht glücklicher als Geld.
Was dem Glück vieler Menschen heutzutage entgegensteht, sind ihre Jobs. Als Wissensarbeiter nimmt man fast zwangsläufig Arbeit und Problem mit nach Hause.
Wenn wir Ersparnisse haben, von denen wir notfalls zumindest einige Monate lang autark leben könnten, können wir vielem gelassener entgegensehen. Wir können nicht dazu gezwungen werden, Dinge zu tun, die wir nicht tun wollen. Darum verschafft uns jeder Euro, den wir nicht ausgehen, mehr Freiheit.
Freiheit ist nicht das Einzige, worauf es im Leben wirklich ankommt. Freundschaften, Zeit mit den eigenen Kindern und die Beschäftigung mit etwas, das größer ist als man selbst, ist ebenso erfüllend.
#8: Das Mann-im-Auto-Paradox
Wir kaufen teure Dinge, um anderen zu signalisieren, dass wir liebens- und bewundernswert sind. Doch unsere Besitztümer beeindrucken niemanden so sehr wie uns selbst. Denn wenn wir mit unserem Ferrari an der Ampel stehen, dann bewundern die anderen nicht uns, sondern sie stellen sich vor, wie sie andere beeindrucken könnten, wenn sie unseren Ferrari besäßen.
#9: Vermögen ist das, was man nicht sieht
Die meisten Menschen, die sich wünschen, Millionär zu sein, wollen das Geld nicht besitzen, sondern ausgeben. Und Menschen, die gerne reich wären, decken sich oftmals mit teuren Gegenständen ein, um reich auszusehen.
Doch wer Geld ausgibt, nur um andere zu beeindrucken, befindet sich auf dem kürzesten Weg in Richtung Armut.
Housel erklärt, dass wir nicht nach Reichtum, sondern nach Vermögen streben sollten. Vermögen ist Kapital, das noch nicht in sichtbare Gegenstände umgewandelt wurde. Vermögend wird man nur, wenn man Geld behält, anstatt es auszugeben.
Man braucht Selbstdisziplin, um vermögend zu werden.
#10: Sparen
Vermögensbildung hat mehr mit unserer Sparquote und weniger mit der Höhe unseres Einkommens und den Renditen unserer Investitionen zu tun. Denn unsere Sparquote ist der einzige Faktor, den wir selbst kontrollieren können.
Wir sollten sparen, um Geld anzuhäufen und nicht mit einem konkreten Ziel wie einem Haus oder einem neuen Autor.
Housel weist darauf hin, dass wir unser Geld jenseits eines recht niedrigen Ausgabenniveaus ohnehin nur für unser mitwachsendes Ego ausgeben.
Wenn wir mit weniger Geld zufrieden sein können, haben wir einen riesengroßen Vorteil: Wir können schneller sparen und im Notfall länger von unseren Ersparnissen leben. Dadurch gewinnen wir mehr Kontrolle über unsere Zeit und können länger auf günstigere Gelegenheiten warten.
#11: Vernünftig > kopfgesteuert
Rational handeln bedeutet, finanzielle Entscheidungen auf Basis eines kalten, emotionslosen Kalküls zu treffen.
Housel erklärt, dass wir nicht rational, sondern vernünftig handeln sollten. Wir sollten nicht die mathematisch optimale Anlagestrategie wählen, sondern eine Strategie, die uns nachts gut schlafen lässt.
Außerdem rät Housel dazu, die eigenen Investitionen zu lieben. Denn dann fällt es uns in schweren Zeiten leichter, das Richtige zu tun, nämlich an unserer Strategie festzuhalten.
#12: Überraschung
Housel erklärt, dass wir die Geschichte nicht als Blaupause für die Zukunft betrachten dürfen. Denn ständig ereignen sich Dinge, die nie zuvor passiert sind.
Auch in Zukunft wird es Überraschungen geben. Außerdem gibt es strukturelle Veränderungen wie zum Beispiel Erfindungen oder Gesetzesänderungen, die historische Daten gänzlich unbrauchbar machen.
Das Marktgeschehen ist unvorhersehbar, weil Geldanleger Gefühle haben und auf Narrative reagieren. Niemand kann wissen, welche Narrative sich durchsetzen, wie lange sie sich halten und wie die Marktteilnehmer auf sie reagieren.
Auf derart komplexen Gebieten führt Erfahrung nicht zu mehr Wissen, sondern eher zu einer übersteigerten Selbstgewissheit. Darum täten wir gut daran, uns in Demut zu üben und zu akzeptieren, dass niemand weiß, was als Nächstes passiert.
#13: Sicherheitspuffer
Um ein Vermögen aufzubauen, müssen wir Risiken eingehen und dafür Sorge tragen, dass uns lang anhaltende Pechsträhnen nicht ruinieren.
Das erreichen wir mit einem Sicherheitspuffer. Doch wenn wir nur für bekannte Risiken vorsorgen, ist der Puffer nicht groß genug. Warum müssen wir in Wahrscheinlichkeiten denken und auf Prognosen setzen. Dabei sollten wir nicht nur die nackten Zahlen berücksichtigen, sondern auch bedenken, wie wir uns während Pechsträhnen wahrscheinlich fühlen werden und was das für unsere Entscheidungsfähigkeit bedeutet.
#14: Du wirst dich verändern
Unsere Finanzplanung wird von dem Umstand erschwert, dass unsere Ziele und Vorlieben nicht in Stein gemeißelt sind, sondern sich mit der Zeit unvorhersehbar verändern. Wir neigen jedoch dazu, dies aus unserem Denken auszublenden. Psychologen sprechen von der Illusion vom Ende der Geschichte.
Housel rät dazu, extreme Pläne zu vermeiden. Wir sollten weder davon ausgehen, dass wir auf Dauer extrem sparsam leben wollen, noch dass wir langfristig gewillt sein werden, extrem hart zu arbeiten, um sehr viel Geld zu verdienen. Entsprechende Pläne würden wir früher oder später bereuen.
Da das exponentielle Wachstum seine Macht erst über extrem lange Zeiträume entfaltet, sollten wir so planen, dass wir möglichst lange an unseren Plänen festhalten wollen. Housel erklärt, dass dies nicht nur für die Geldanlage, sondern auch für Karrieren und Beziehungen gilt.
Doch was sollten wir tun, wenn ein alter Plan wirklich nicht mehr passt? In diesem Fall müssen wir die Falle der versunkenen Kosten vermeiden. Housel rät dazu, unpassende Ziele gnadenlos über Bord zu werfen – je eher, desto besser. Denn je schneller wir zu einem besser passenden Plan wechseln, desto eher kommt das exponentielle Wachstum wieder in Gang.
#15: Nichts ist umsonst
Alles im Leben hat seinen Preis. Bei Investitionen mit hoher Rendite sind es die starken Kursschwankungen (Volatilität), die wir mit Angst, Zweifeln und Reue bezahlen. Je höher die Rendite, desto höher der Preis.
Housel erklärt, dass wir einen Fehler machen, wenn wir versuchen, Volatilität zu vermeiden. Denn alle Versuche, den Preis zu vermeiden, führen nur dazu, dass wir am Ende doppelt bezahlen. Damit meint Housel insbesondere gemanagte Anlagefonds, die meist schlechter performen als der Markt, in den sie investieren. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)
Wir sollten Volatilität als eine Gebühr verstehen und sie bereitwillig bezahlen.
#16: Du und ich
Andere Menschen nachzuahmen, ist ein typisch menschliches Verhalten, das in vielen Situationen sinnvoll ist. Investoren sollten es jedoch vermeiden, Spielzüge von anderen Investoren zu kopieren, die nicht das gleiche Spiel spielen.
Ein Anleger investiert vielleicht mit langem Zeithorizont, während ein anderer von kurzfristigen Kursschwankungen profitieren möchte. Die beiden Anleger werden auf unterschiedliche Faktoren achten und reagieren und den rationalen Preis einer Aktie daher unterschiedlich bewerten.
Solange wir nicht wissen, warum jemand auf eine bestimmte Art und Weise handelt, sollten wir sein Verhalten nicht einfach übernehmen. Doch viele Investoren haben gar nicht auf dem Schirm, dass andere Investoren ein anderes Spiel spiele könnten.
Da verschiedene Anleger unterschiedliche Ziele verfolgen, können Blasen entstehen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Aussicht auf eine hohe kurzfristige Rendite viele Spekulanten mit kurzem Zeithorizont anzieht und ihr Verhalten unreflektiert von Anlegern mit langem Zeithorizont kopiert wird.
#17: Der Sirenengesang des Pessimismus
Sollte man optimistisch oder pessimistisch in die Zukunft blicken?
Housel erklärt, dass Pessimisten oftmals einfach klüger und glaubwürdiger klingen als Optimisten. Deshalb gibt es so viele Untergangspropheten mit großer Reichweite. Dabei neigen diese Pessimisten dazu, die negativen Trends zu extrapolieren. Sie ignorieren, dass die Probleme gelöst werden und die Märkte sich anpassen.
Um uns ihrem übertrieben negativen Einfluss entziehen zu können, müssen wir verstehen, warum es so verführerisch erscheint, in Sachen Geldanlage eine pessimistische Haltung einzunehmen.
Zum einen ist unser Gehirn aus evolutionären Gründen pessimistisch. Negatives erregt unsere Aufmerksamkeit mehr als Positives.
Aus dem gleichen Grund verbreiten die Medien deutlich mehr negative als positive Meldungen. Es wird eher über Kursverluste als über Gewinne berichtet. Außerdem gibt es für Kursverluste fast immer Erklärungsversuche. Aufgrund dieser Narrative wird das Negative in unserem Denken noch weiter verstärkt.
Schließlich wird Pessimismus noch dadurch begünstigt, dass sich Fortschritte zumeist nur langsam und damit kaum wahrnehmbar vollziehen, während sich Rückschläge so schnell ereignen, dass man sie kaum ignorieren kann. Rückschläge eignen sich daher besser für Narrative.
#18: Wenn du alles glaubst
Wir verstehen nur einen Bruchteil dessen, was sich an den Märkten abspielt. Die Lücken schließen wir mit Narrativen – schlüssigen Geschichten, die wir uns zusammenreimen, damit alles einen Sinn ergibt. Dieser Prozess läuft weitgehend unbewusst ab. Deshalb ahnen wir gar nicht, wie viel wir nicht wissen und wie viel unseres vermeintlichen Wissens auf wackeligen Beinen steht.
Housel erklärt, dass Narrative stärker wirken als Zahlen. Sie zählen zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren überhaupt.
Wir neigen dazu, insbesondere solche Narrative für wahr zu halten, von denen wir uns wünschen, dass sie wahr sind. Und da emotional so viel auf dem Spiel steht, klammern wir uns immer mehr an unseren Narrativen fest. Wir vertrauen denen, die unsere Narrative teilen, und ignorieren oder bekämpfen jene, deren Narrative unseren eigenen widersprechen.
Dies kann insbesondere dann ein schlimmes Ende für uns nehmen, wenn sich unsere Wünsche weit von der Realität entfernt haben.
#19: Und jetzt alle!
Dieses Kapitel ist eine Art Zusammenfassung des Buches, in der die einzelnen Kapitel miteinander verknüpft werden.
#20: Geständnisse
In diesem Kapitel stellt der Autor seine eigene Investmentstrategie vor.
Housels strategisches Ziel ist die finanzielle Unabhängigkeit. Er möchte die Gewissheit haben, dass er (theoretisch) tun und lassen kann, was er möchte. Um dieses Ziel zu erreichen, lebt er erheblich unter seinen Verhältnissen. 20 Prozent seines Vermögens hält der als Bargeld, den Rest investiert er in Indexfonds.
Fazit
Über die Psychologie des Geldes* ist ein sehr kluges Buch, das zahlreiche Weisheiten enthält, auf die man zwar vielleicht auch durch eigenes Nachdenken gekommen wäre, die man aber sicherlich nicht so eloquent hätte formulieren können.
PS
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